Rezept Kartoffelbrot ohne kneten

Wie kann ich ein Kartoffelbrot machen?

Jeder kann Brotbacken. Das behaupte ich jetzt einfach mal so, noch bevor wir uns kennen. Du glaubst mir nicht? In diesem Beitrag findest du nicht nur Gründe für ein selbstgebackenes Kartoffelbrot, sondern auch mein ganz persönliches Geheimrezept.

Ich freue mich, mein Rezept mit dir teilen zu dürfen – eine meiner «Geschichten aus dem Küchenschrank» macht einen Ausflug, sozusagen. Denn auf diesem Blog bin ich normalerweise zu Hause. So viel vorweg: das Rezept ist auf jeden Fall familienalltag tauglich. Denn etwas anderes wäre bei uns auch nicht möglich. Aber lass mich für den Rest der Geschichte etwas ausholen: 

 

Dieser herrliche Duft in der Küche

Es ist schon einige Jahre her, dass ich mit dem Brotbacken angefangen habe. Und trotzdem, jedes einzelne Brot ist und bleibt etwas Besonderes. Ich freue mich jedes Mal wie ein kleines Kind darauf den Deckel vom schweren Gusseisentopf zu heben, wie sich so der fantastische, leicht karamellige Duft in der Küche ausbreitet und zu sehen, wie «es» aufgegangen ist. Und wenn ich dann endlich von diesem Brot kosten darf, scheint mein Glück komplett. Und das nach Jahren des Backens! Allein das erstaunt mich immer wieder aufs Neue. Heisst das, dass es bei uns nur selbstgemachtes Brot gibt? Äh, ja klar, super aufgeräumt und geputzt ist es bei uns auch immer. In Wahrheit bin ich manchmal um 18.23 Uhr mit dem Kind im Supermarkt, die Hälfte meiner Haare nicht mehr im Zopf, völlig am Ende meiner Kräfte, Kind hat Hunger, ich habe Hunger und nicht nur mein Geduldsfaden ist längst gerissen. Ja, dann greife ich zu dem Brot, das, um diese Uhrzeit halt noch zu haben ist.

Ein andermal liegen wir noch verschlafen im Bett, währenddem ein hellwaches Kind mit der Ausdauer einer Ameise über uns hin und her klettert und dann eine*r die grauenhafte Frage stellt: «haben wir eigentlich etwas zum Frühstück?» Oh No! Was ist jetzt besser? Sich anziehen und schnell mit dem Fahrrad zum Bäcker zu fahren oder zu Hause warten und ein hungriges Kind bei Laune halten?

Also, wir alle wissen, wie der Alltag manchmal mit uns spielt – also habe ich ein ganz einfaches Kartoffelbrot-Rezept für dich. Eines, dass es auch mal verträgt, ein bisschen vergessen zu gehen, eine Stunde (oder ein paar) mehr oder weniger sind nicht so schlimm und werden vom Brot geduldig verziehen.

Mit minimalem Aufwand kannst du ein herrlich knuspriges Brot backen. Wie das funktioniert? Mit viel Zeit und wenig Hefe – das mag das Gluten und arbeitet so am liebsten für uns.

 

Der Gusseisentopf macht’s aus

Ein anderer wichtiger Teil ist das Backen. Alle, die es bis jetzt noch nicht ausprobiert haben: Backe dein Brot in einem Topf, am besten aus Gusseisen mit passendem Deckel. Vergiss das Schälchen Wasser, dass in den Ofen gestellt werden soll damit das Brot eine schöne Kruste bekommt. Das nützt schlichtweg rein gar nichts. Entschuldigung. Ein Kartoffelbrot möchte Dampfbaden und in einem Topf bekommt es genau das, in einem ganz gewöhnlichen Haushaltsofen. Denn auf diese Weise kann die aus dem Brot verdampfende Feuchtigkeit nicht entweichen und es bedampft sich so selbst. So entsteht eine wunderbar luftige Krume und es bildet sich eine knusprige Kruste. Und weil ich jetzt so ausgeholt habe, um dich davon zu überzeugen dein eigenes Brot zu backen, habe ich ein einfaches Kartoffelbrot ohne kneten für dich. Der Aufwand ist minimal, alles was du brauchst ist ein bisschen Planung, Zeit und Geduld. Die harte Arbeit macht der Teig für dich. 

 

Rezept Kartoffelbrot ohne kneten

Gesundes Frühstück mit selbstgebackenem Brot

Zutaten

150g Kartoffeln, gekocht

300g Wasser (+ 50g)

2 TL Salz

½ TL Trockenhefe

150g Vollkornmehl

250g Weissmehl

 

Zubereitung

∞ Die Kartoffeln schälen, mit der Gabel zerdrücken und mit dem Wasser mischen. Salz und Trockenhefe dazugeben und kurz umrühren. Jetzt das Mehl hinzugeben und mit einem Löffel umrühren, bis das ganze Mehl mit Flüssigkeit benetzt ist. Falls dies noch nicht der Fall ist, gib noch einmal etwa 50g Wasser hinzu. Du musst und sollst auch nicht kneten. 

∞ Die Schüssel mit einem Bienenwachstuch oder Klarsichtfolie abdecken und bei Zimmertemperatur 12 bis 20 Stunden stehen lassen. Das ist das grossartige am No Knead Bread: es macht nichts, wenn der Teig mal länger rumsteht. Wenn du die Teiggare noch länger hinauszögern möchtest, kannst du ihn auch im Kühlschrank gehen lassen.   

∞ Nach mindestens 12 Stunden den Gusseisentopf mit Deckel (alternativ eine ofenfeste Pfanne oder Topf mit Deckel) in den Ofen geben und auf 230° Grad vorheizen. Der Teig ist sichtlich aufgegangen, auf das ca. 2- bis 3-fache, ist sehr weich und hat Bläschen auf der Oberfläche. Vielleicht denkst du dir «wie soll man daraus ein Brot formen können?». Alles gut, es soll so sein. 

∞ Den Teig auf eine leicht bemehlte Oberfläche geben und leicht auseinander «fliessen» lassen. Jetzt den Teig je einmal von links und rechts, sowie von oben und unten zur Mitte hin falten und so zu einer Art Kugel formen. Den Teig mit Hilfe einer Teigkarte umdrehen, mit beiden Händen die Kugel umfassen und leicht über die Arbeitsplatte zum Körper hinziehen. So bekommt der Teig eine schönere Form. Zugegeben, dieser Schritt kann knifflig sein – aber mit etwas Übung geht’s bald ganz leicht. 

∞ Den fertig geformten Teig auf ein Backpapier legen und wenn du möchtest, schneidest du ihn ein, ansonsten lässt du ihn beim Backen wild einreissen. Lege das Brot in den heissen Topf und schliesse den Deckel gut. Bei 230° Grad für 35 Minuten backen.

∞ Den Deckel abnehmen und für weitere 15 bis 20 Minuten backen. Wenn du dein Brot in einer normalen Pfanne backst, lass den Deckel für die gesamte Backzeit geschlossen. 

∞ Das Brot nach dem Backen aus dem Topf nehmen und auf einem Gitter auskühlen lassen. 

 

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Was ist ein gesundes Frühstück?

 

Und wer bin denn jetzt ich? Ich bin Kristina. Die, die gerne Brot backt und auf «Geschichten aus dem Küchenschrank» bloggt, Rezepte und kleine Alltagseindrücke auf meinem Instagram-Kanal @kuechenschrank_geschichten teilt. Vielleicht sehen wir uns ja da wieder?  

Über die Autorin Kristina Jansen

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