rund8fit, Herausforderung Babyschlaf.

Kaum ein Thema kann Eltern so verunsichern wie der Babyschlaf. Denn sobald das Kleine geboren ist, hören sie schon die Frage, ob es nachts denn «brav» schläft.

Diese gutgemeinte Frage impliziert leider so vieles: Als sei es das oberste Ziel von Eltern, dass das Kind schnell durchschlafen kann oder auch, dass Kinder «brav» sein müssen und auf keinen Fall die Nachtruhe der Eltern stören dürfen.

 

Warum schlafen die Babys denn nicht von Natur aus durch?

Einfach gesagt, gibt es mehr Gründe für das nächtliche Aufwachen als für ein frühes Durchschlafen!

Vielleicht hat dein Baby einfach Durst, denn Babys, die auch nachts gestillt / gefüttert werden, haben häufig eine stabilere Gewichtsentwicklung. Oder es füllt gerade die Windel und wacht darum auf. 

Vielleicht möchte es sich aber auch nur vergewissern, dass Mama oder Papa in der Nähe sind. Dieses Sicherheitsbedürfnis werden die Eltern besonders während der Fremdelphase ab dem 6. Monat zu spüren bekommen. Jeder Entwicklungsschritt und jedes Erlebnis am Tag werden von den Kleinen im Schlaf verarbeitet, was eben ganz normal zu unruhigeren Nächten führen kann.

Wenn ihr euern Kinderarzt fragt, wird er euch erklären, dass Durchschlafen bei Babys bedeutet, dass sie 5-6 Stunden am Stück schlafen, ohne nach den Eltern zu rufen. Es ist also normal, wenn das Baby mindestens im ganzen ersten Lebensjahr mehrmals pro Nacht nach Nähe und einer Milchmahlzeit verlangt. Auch wenn die Häufigkeit des nächtlichen Aufwachens mit zunehmendem Alter abnimmt, so wachen doch die meisten Kinder bis zu einem Alter von 3-4 Jahren noch in der Nacht auf und rufen nach den Eltern.

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Wieviel soll denn ein Baby schlafen? 

Leider gibt es beim Babyschlaf keine «Durchschnittszeit», die ein Baby pro Lebensmonat durchschnittlich schlafen sollte. Denn die Schlaftypen und die benötigten Schlafenszeiten variieren bei Babys genauso wie bei uns Erwachsenen. Es bringt also auch nichts, wenn man das Baby mit einem einzelnen aus dem Bekanntenkreis vergleicht. 

Zudem ist die Schlafentwicklung nicht linear. Das bedeutet für das einzelne Baby, dass es sicher Phasen gibt, in welchem es schon mal 5-6 Stunden durchschläft und dann wieder weniger lang, vielleicht weil es vom Zahnen, einem Infekt oder einem Entwicklungsschritt auf Trapp gehalten wird. 

Wenn dein Baby müde wirkt, weint oder sich die Augen reibt, dann gib ihm die Möglichkeit entspannt und ruhig einzuschlafen. Ein Kind, egal welchen Alters, braucht so viel oder so wenig Schlaf, dass es nach dem Aufwachen ausgeschlafen wirkt, dass es Interesse an der Umwelt zeigen kann, spielen mag und einigermassen fit bis zum nächsten Schläfchen durchhält.

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Kann ich mein Baby darin unterstützen, dass es nachts länger am Stück schläft?

Damit ein Baby einen beständigen Tag-Nacht-Rhythmus entwickeln kann, bewährt es sich, wenn Eltern den Tagesablauf mit Mahlzeiten, Aktivitäten und Schlafenszeiten täglich gleichbleibend strukturieren.

Wenn das Babys nachts vor allem Nähe und Körperkontakt tanken möchte, kann es hilfreich sein, diese bewusst am Tag zu geben, indem man Kuschelzeiten einplant oder den Spaziergang in der Trage/Tragetuch anstatt im Kinderwagen macht.

Hier empfehlen wir dir unseren Blogbeitrag Tragen leich(er) gemacht und Übersicht der Tragevarianten. Du möchtest die Tragezeit für ein Workout nutzen? Kein Problem, versuche mal dies hier aus.

Der wichtigste Rat an alle Eltern: stresst euch nicht, um ein unrealistisches frühes Durchschlafen anzustreben. Richtet euch vielmehr eure Schlafstellen und eigene Schlafenszeiten so ein, dass ihr selbst zu genügend erholsamen Schlaf kommt! 

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Ich fühle mich so müde durch das häufige nächtliche Aufwachen. Woran liegt das genau?

Wenn die eigene Nachtruhe durch ein rufendes Baby unterbrochen wird, kann das auf Dauer sehr belastend sein, weil man selbst nicht auf die nötige Menge Schlaf kommt. Als Folge dieses Schlafmangels können Antriebslosigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörung, Aggressivität und viele andere Zeichen auftreten. 

Es macht übrigens einen Unterschied, in welcher Schlafphase man vom Baby geweckt wird. Denn wenn eine Mutter in unmittelbarer Nähe zum Baby schläft, synchronisieren sich interessanterweise beide Schlafzyklen. Dadurch wird die Mutter nicht in Tief- sondern in Leichtschlafphasen geweckt, was als weniger belastend empfunden wird. 

Betrachtet man die mütterliche Müdigkeit allerdings unabhängig vom nächtlichen Aufwachen, übersieht man schnell weitere mögliche Ursachen wie zum Beispiel ein Eisenmangel oder die Wundheilung nach der Geburt, die Mehrfachbelastung durch ältere Geschwisterkinder, die neue Rollenfindung als Mutter und vieles ermüdende mehr.

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Was kann ich also tun, um die Herausforderung Babyschlaf zu meistern?

Die Babyschlaf-Entwicklung lässt sich nicht wesentlich beschleunigen, aber man kann die Umstände optimieren, damit man möglichst erholt am Morgen ankommt. Manchen Müttern hilft es zum Beispiel, wenn sie das Baby direkt neben sich schlafen lassen, damit sie zum Stillen nicht aufstehen müssen und direkt weiterdösen können. Auch rate ich vom sogenannten Baby-Tracking ab, also dass man die Milchmahlzeiten und den Babyschlaf in einer App dokumentiert. Denn das Handy hält nachts unnötig wach und das Tracking sagt nichts darüber aus, wie erholt sich die Mutter am nächsten Morgen fühlt.

Die Betreuung eines Babys ist ermüdend. Darum ist es wichtig, sich auch tagsüber mindestens einmal eine Pause zu gönnen, wenn das Kleine schläft. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sich ein Erwachsener alleine um ein Baby kümmert, ganz zu schweigen von der zusätzlichen Erwerbsarbeit. Deshalb ist es absolut richtig, wenn Eltern sich Unterstützung holen. Das können zum Beispiel Grosseltern sein, die mit dem Kleinen spazieren gehen oder auch eine Haushaltshilfe, die vorübergehend alle 2 Wochen bei der Wohnungsreinigung hilft.

Weitere Tipps findest du in unserem Beitrag Vorbereitung und Einkaufsliste fürs Wochenbett.

Während einer akuten Erschöpfung kann es hilfreich sein, am frühen Abend gleichzeitig mit dem Kleinen ins Bett zu gehen, zumindest so lange, bis man wieder etwas mehr Energie verspürt.

Du hast zuvor 9 Minuten Zeit und möchtest dir etwas Gutes tun? Diese kurze Sequenz ist perfekt geeignet am Abend zum Entspannen nach einem anstrengenden Tag.

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Eine Schlafberatung kann dir und deinem Kind weiterhelfen

Schliesslich gibt es auch die Möglichkeit einer Schlafberatung, in welcher mit einer Fachperson der Schlafbedarf deines Kleinen analysiert wird, die Babyschlaf-Routine optimiert wird, eure Ressourcen besprochen und vieles mehr.

 

Diesen Artikel hat Eva Monteneri für uns geschrieben. Lies hier mehr über ihre Person und ihr Angebot und besuche sie im Instagram oder auf Facebook.

Viele weiterführende Artikel findest du unter https://www.1001kindernacht.ch/Willkommen/Wissenswertes/

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Quellenangaben:

Lüpold Sibylle: Die kindliche Schlafentwicklung, 01/2018

Lüpold S: Ich will bei euch schlafen! Urania Stuttgart 2009

Largo R: Babyjahre, Piper 2007

Renz-Polster H: Kinder verstehen, Kösel München 2010

Sears W: Schlafen und Wachen, La Leche League International 2005

Über die Autorin Eva Monteneri

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